Das Behördenzentrum Mercator im Kieler Stadtteil Wik soll umfassend erneuert werden. Ziel ist es, auf dem rund 2,5 Hektar großen Areal einen modernen, offenen und nachhaltigen Campus zu entwickeln. Grundlage dafür bildet ein städtebaulicher Rahmenplan, der in einem kooperativen Werkstattverfahren erarbeitet wird.
Der Komplex aus fünf Gebäuden wurde Ende der 1960er-Jahre geplant und kurz vor den Olympischen Spielen 1972 fertiggestellt. Besonders markant ist das sogenannte Mercator-Hochhaus – auch Olympia-Hochhaus genannt. Mit seiner 61 Meter hohe Fassade und den Olympischen Ringen ist es zu einem sichtbaren Wahrzeichen des Stadtgebiets geworden. Das Hochhaus und die angrenzenden Gebäude sind heute stark sanierungsbedürftig.
Das neue Konzept sieht vor, die vorhandenen Baukörper soweit wie möglich zu erhalten, energetisch zu sanieren und gezielt durch Neubauten auf bereits versiegelten Flächen zu ergänzen. Wo sinnvoll, sind auch Aufstockungen vorgesehen, um Arbeits- und Behördenflächen effizienter zu bündeln. Dabei werden zukünftige Mobilitätsangebote wie die geplante Stadtbahnhaltestelle an der Holtenauer Straße und bestehende Angebote wie die Station der Sprottenflotte von Beginn an mitgedacht.
Das kooperative Werkstattverfahren wird vom Büro luchterhandt Senger Stadtplaner PartGmbB koordiniert. Vier Planungsteams aus Lübeck, Kiel, Hamburg und Berlin erarbeiten Ideen für die künftige Nutzung, Gestaltung und Anbindung des Areals. Im Mittelpunkt steht dabei die Gestaltung eines grünen, lebendigen Campus, welcher die spätere Entwicklung zeitgemäßer Arbeitswelten, und energetische Ertüchtigung der Gebäude bei einem sparsamen Umgang mit Fläche sowie die Einhaltung der Klimaschutzziele des Landes Schleswig-Holstein möglich macht. Der vorhandene Baumbestand soll nach Möglichkeit erhalten bleiben, neue Pflanzeninseln mit Sitzgelegenheiten sollen Aufenthaltsqualität schaffen, auch Dach- und Fassadenbegrünungen bieten eine Möglichkeit, das Mikroklima positiv zu beeinflussen.
Die Vorentwürfe werden von einem Beratungsgremium aus Vertreterinnen und Vertretern des Landes, der GMSH, der Stadt Kiel sowie Fachleuten aus Architektur und Planung beurteilt. Ende November 2025 wird entschieden, welches Planungsteam den Rahmenplan weiter ausarbeiten darf. Anschließend werden alle erarbeiteten Entwürfe öffentlich ausgestellt.
Aktuelles zum Projekt – Beteiligungen und Ausblick:
9. Juli 2025: Öffentlicher Infoabend 18 Uhr, Kantine im Behördenzentrum Mercator |
8. September 2025: Öffentliche Beteiligungsveranstaltung
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Dezember 2025: Öffentliche Aufstellung der Arbeiten |
Teilnehmende Planungsbüros
- efs architekten + stadtplaner engelhardt feyerabend sippel partnerschaft mbB, Lübeck
- neuwerk Architekten + Ingenieure GmbH, Kiel mit tBL ter Balk Laudan Landschaftsarchitekten PartG mbB, Lübeck
- Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
- ADEPT ApS, Hamburg
Projekthistorie
09.07.2025
Öffentlicher Infoabend
11.07.2025
Auftaktkolloqium
08.09.2025
Öffentliche Beteiligungsveranstaltung
21.11.2025