Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat einen neuen Forschungsneubau für die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät erhalten. Herzstück des 4.200 Quadratmeter großen Neubaus sind moderne Laborflächen, flexible Büro- und Seminarbereiche und ein begrüntes Atrium, das Licht und Aufenthaltsqualität ins Gebäudeinnere bringt. In dem Gebäude befinden sich sechs Forschungsgruppen sowie Teile des Rechenzentrums.
Der Neubau vereint zukunftsfähige Infrastruktur für exzellente Forschung mit dem dringend benötigten Platz für die Ausbildung von Fachkräften. Nur so können Antworten und Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft entwickelt werden.
Flexibles Raumkonzept für interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Raumstruktur der sechs Geschosse folgt einem ganzheitlichen und langlebigen Ansatz. Durch flexible Grundrisse können je nach Forschungsfeld die Labore individuelle umgestaltet werden. Ziel ist es, den Forschungsalltag funktional zu unterstützen und gleichzeitig offene Kommunikationsräume für interdisziplinäre Zusammenarbeit zu schaffen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Neubau wurde nach dem Leitfaden für eine BNB-Zertifizierung in Silber geplant und gebaut. Das Gebäude bündelt moderne Forschungsinfrastruktur mit nachhaltigen Bauprinzipien und zukunftsfähiger Technik. Der Innenhof bietet eine gute Tageslichtversorgung und die flexible Nutzung verlängert die Lebensdauer der Flächen. Eine Photovoltaikanlage sorgt für eine ressourcenschonende Stromversorgung. Somit verbindet der Neubau bauliche Nachhaltigkeitsaspekte für exzellente Forschung mit den Anforderungen an eine effiziente Landwirtschaft.
Finanzierung und Projektumsetzung im ÖPP-Modell
Als Bauherrenvertreterin und zentrale Beschaffungsstelle des Landes verantwortete die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) nicht nur den Bauprozess sondern auch die vorangegangene Ausschreibung des Projekts. Angesichts der Dynamik bei der Sanierung und Modernisierung der Landesinfrastruktur hat sich das Land für eine Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) entschieden. Den Zuschlag erhielt die VINCI Facilities Solutions GmbH als Generalunternehmer mit Festpreis und anschließender 25-jähriger Bewirtschaftung des Gebäudes. Planung und Bau wurden somit aus einer Hand realisiert, wodurch der gesamte Lebenszyklus des Gebäudes optimal berücksichtigt wurde. Dies ermöglicht einen effizienten, kostengünstigen und ressourcenschonenden Betrieb. Mit diesem ÖPP-Modell werden die staatliche Finanzierung und die private Umsetzung von Bau und Betrieb miteinander verbunden. Die Baukosten von rund 43,5 Millionen Euro wurden aus dem Landes-Infrastrukturprogramm IMPULS finanziert.
Neubau ist Teil des städtebaulichen Rahmenplans Anger
Bereits 2017 hatte wir gemeinsam mit der Universität, dem Land und der Landeshauptstadt Kiel den städtebaulichen Rahmenplan für den Campusbereich zwischen Olshausenstraße und Westring, dem sogenannten Anger, erarbeitet. In einem zweistufigen Workshopverfahren ist das Grundgerüst für Forschung und Lehre entstanden, dass in Zukunft mit höchster städtebaulicher Qualität und eigener Identität den Unicampus prägen wird. Mit dem entstandenem Rahmenplan Anger folgt die städtebauliche Planung einem langfristigen und ganzheitlichen Konzept, indem räumliche Potenziale und Grenzen für die Hochschulentwicklung schriftlich festgelegt wurden. Grund für die Neuentwicklung ist der kritische Bauzustand der ursprünglich sechs Angerbauten, deren Sanierung unwirtschaftlich wäre und die darum in den nächsten Jahren abgerissen werden müssen. Der Neubau des Geographischen Instituts ist der erste Ersatzneubau auf dem Angergelände der Kieler Universität, welchen wir im September 2021 fertiggestellt haben. Als zweiter Neubau ist im Januar 2025 das oben beschriebene Gebäude für die Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät fertiggestellt worden. Die weitere Campusplanung für den Anger und der städtebauliche Entwicklungsprozesses wurden in der Broschüre Städtebaulicher Rahmenplan Anger dokumentiert.
- ÖPP-Partner
- VINCI Facilities Solutions GmbH
- Nutzfläche
- ca. 4.200 Quadratmeter
- Gesamtkosten
- 43,5 Millionen Euro
Projekthistorie
Panorama
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