04.07.2019

Richtfest für die Geographie auf dem Anger gefeiert

Zehn Monate nach Baubeginn steht der Rohbau für das Geographische Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). In dem fünfgeschossigen Neubau sollen auch Seminarräume für die Informatik und Datensicherung des Rechenzentrums untergebracht werden. Das Land investiert insgesamt 17 Millionen Euro in das Institutsgebäude, das unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) entsteht. Zusätzlich trägt die CAU 1,5 Millionen Euro für die Ersteinrichtung sowie 0,2 Millionen Euro für die Silber-Zertifizierung nach dem Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen (BNB). Die Fertigstellung ist für Sommer 2020 geplant. Heute (4. Juli 2019) feierten Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Oliver Grundei, GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt, CAU-Kanzlerin Claudia Ricarda Meyer und der Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Frank Kempken, das Richtfest. Bis 2023 sollen drei weitere Neubauten für die Anger-Institute am Campus der Kieler Universität errichtet werden.

„Der bauliche Sanierungsprozess der CAU ist neben dem UKSH-Masterplan das größte öffentliche Hochbauprojekt in Schleswig-Holstein. Er wird dazu beitragen, Forschung und Lehre zu stärken, er wird aber auch das Gesicht der CAU und das Universitätsquartier moderner und attraktiver machen“, sagte Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Oliver Grundei und ergänzte: „Bis 2026 soll der Campus runderneuert werden. Die Universitätsgebäude werden damit künftig in ihrer Substanz widerspiegeln, was in ihrem Inneren bereits heute stattfindet: exzellente Bauten für exzellente Forschung und Lehre.“

„Wir realisieren hier für die Uni Kiel ein besonderes energetisches Konzept. Es verzichtet weitgehend auf eine aktive Kühlung und die Fenster sind mit Nachtauskühlungsflügeln ausgestattet. Die Betondecken erhalten Deckensegel und werden für die thermische Energiespeicherung genutzt. So entsteht ein Gebäude, das höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit erfüllt. GMSH und CAU leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Klimaziele des Landes", sagte GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt.

„Der Neubau für das Geographische Institut und weitere Einrichtungen ist der erste Baustein der Neugestaltung des Anger-Geländes“, betonte CAU-Kanzlerin Meyer. „Unsere Geographie forscht und lehrt auf höchstem Niveau, von der physischen Geographie bis zur didaktischen Ausbildung. Und ich freue mich, dass dafür mit dem Neubau bald auch eine adäquate räumliche Infrastruktur besteht, die gleichzeitig nachhaltig gebaut ist und das Raumkonzept für die weitere Campusentwicklung voranbringt. Dafür haben alle Beteiligten viel Herzblut eingebracht. Das Ergebnis kann sich schon jetzt sehen lassen!“ Dekan Kempken fügte hinzu: „Alexander von Humboldt verdanken wir die Feststellung, dass ‚die gefährlichste Weltanschauung die ist, die die Welt nicht angeschaut hat.‘ So bedeutsam also gerade für die Geographie der Fernblick ist, so wichtig ist der Neubau, der als Anker und Ruhepol endlich angemessene Lehr- und Forschungsräumlichkeiten bereitstellt und auch Raum für studentische Arbeitsplätze bieten wird.“

Der Neubau bildet den neuen östlichen Eingang zum Anger und verfügt mit seinem fünfeckigen Grundriss über eine Nutzfläche von über 3.600 Quadratmetern. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss wird ein moderner Seminarbereich mit studentischen Arbeitsflächen eingerichtet, der der Hochschulöffentlichkeit zur Verfügung stehen wird. Die kommunikationsfördernde Raumstruktur bietet den Studierenden dort gleichzeitig Aufenthaltsbereiche. Eine großzügige Freitreppe verbindet die beiden Geschosse. Im zweiten bis vierten Obergeschoss entstehen Büros, im fünften Obergeschoss wird die Gebäudetechnik eingerichtet.

Der Neubau ist notwendig, weil die Fassaden der sechs Hauptgebäude auf dem Angergelände nicht mehr ausreichend standsicher sind. Das hatte eine statische Begutachtung ergeben. Weil eine Sanierung nicht wirtschaftlich wäre, werden die Gebäude nach und nach abgerissen. Als Ersatz dafür wird die GMSH drei Neubauten errichten, damit das Institut für Geowissenschaften, das Mathematische Seminar, die agrarwissenschaftlichen Institute, Teile des Rechenzentrums und Teile des Instituts für Informatik ein neues Zuhause erhalten. Bereits 2017 hatten die CAU und die GMSH gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung einen städtebaulichen Rahmenplan für den Anger erarbeitet, der einem langfristigen und ganzheitlichen Konzept folgt. Der Plan legt räumliche Potenziale und Grenzen fest, innerhalb derer bauliche und Hochschulentwicklung stattfinden kann und soll. In die Sanierung des gesamten CAU-Campus wird das Land bis 2026 rund 500 Millionen Euro investieren.

Angaben zum Gebäude

Bauherr: Land Schleswig-Holstein
Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
Architekt: bbp Architekten bda
Abriss des Altbaus: Herbst 2016
Baubeginn: Juli 2018 (ab September 2018: Baubeginn des Rohbaus)
Fertigstellung: voraussichtlich im Sommer 2020
Nutzfläche: 3.600 Quadratmeter
Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen (BNB): Silber-Zertifikat
Kosten: 17 Millionen Euro (plus 0,2 Millionen Euro für die BNB-Zertifizierung und 1,5 Millionen Euro für die Ersteinrichtung)

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Businessportrait von Barbara Müller. Sie ist Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.

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