Auf dem Gelände des Landesamts für Zuwanderung und Flüchtlinge (LaZuF) ist mit dem Innenausbau von drei Neubauten begonnen worden. Unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) werden auf dem Baufeld 1 ein Wirtschaftsgebäude für die Verpflegung der Schutzsuchenden und des Personals errichtet sowie ein Isolationshaus für erkrankte Menschen und ein Schutzhaus für Menschen, die besonders vulnerabel sind. Darüber hinaus werden auf dem Baufeld 1 im Rahmen einer Infrastrukturmaßnahme die Medienleitungen, Verkehrs- und Freianlagen neu geplant, sodass dort ein neuer Campus mit hoher Aufenthaltsqualität für die Schutzsuchenden und die Beschäftigten des LaZuF entsteht. Heute (14. Oktober 2025) besichtigten GMSH-Geschäftsführerin Susanne Kirchmann und Landesamtsdirektor Dirk Gärtner zusammen mit Sozialstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies die Baustelle.
„Zu einer guten Erstaufnahme von Geflüchteten gehört so viel mehr als die reine Unterbringung“, sagte Staatsekretärin Silke Schiller-Tobies während der Besichtigung des Baufelds und ergänzte: „Wir wollen, dass Schutzsuchende sich in unseren Landesunterkünften sicher fühlen, dass sie gut versorgt werden und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Deshalb entwickeln wir unsere Landesunterkünfte stetig weiter. Mit dem neuen Campus für Mitarbeitende und Schutzsuchende in der Landesunterkunft in Neumünster wollen wir das gute Ankommen und die ersten Schritte für eine gelingende Integration noch besser fördern.“
„Dies ist ein weiterer große Schritt für die Standortentwicklung vom LaZuF in Neumünster“, sagte GMSH-Geschäftsführerin Susanne Kirchmann. „Neben den drei Neubauten erneuern wir die Infrastruktur auf dem gesamten Gelände, legen neue Straßen und Stellplätze an und richten die Außenanlagen her, um den Schutzsuchenden ein gutes Ankommen zu ermöglichen und den Beschäftigten vom LaZuF ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen.“
Landesamtsdirektor Dirk Gärtner sagte: „Unser Baufeldfest markiert einen Zwischenschritt auf dem Weg zu einem Campus der Sicherheit, Versorgung und Teilhabe, der Menschen miteinander verbindet. Damit schaffen wir die Grundlage für eine zukunftsfähige Aufnahme und Betreuung von Schutzsuchenden in Schleswig-Holstein – in einer aufgeschlossenen und zugewandten Umgebung.“
Wirtschaftsgebäude
Das zweigeschossige Wirtschaftsgebäude wird das neue Begegnungszentrum des LaZuF. Der große Speisesaal wird über 288 Sitzplätze verfügen, sodass dort in drei Schichten bis zu 1.000 Schutzsuchende mit Frühstück, Mittagessen und Abendbrot versorgt werden können. Neben den klassischen Zweier-, Vierer- und Achtertischen wird es dafür auch einen separaten Kinderbereich und barrierefreie Plätze geben. Mit seiner raumhohen Glasfassade öffnet sich der Speisesaal in Richtung neue Mitte, dem zentralen Platz des LaZuF. Außerhalb der Essenszeiten können die Schutzsuchenden das Gebäude als Aufenthaltsort nutzen. Die Mitarbeitenden vom LaZuF erhalten einen eigenen Speisesaal mit 52 Sitzplätzen.
Das Wirtschaftsgebäude wird in konventioneller Bauweise und unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten errichtet. Für die Fassade werden nachhaltige Materialien verwendet. Die Fenster erhalten Zweifach- oder Dreifachverglasung und die Räume energiesparende LED-Beleuchtung. Das Flachdach soll begrünt werden und eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 81,3 kWp erhalten.
Angaben zum Wirtschaftsgebäude
Bauherr: Land Schleswig-Holstein
Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
Gesamtkosten: ca. 16,3 Millionen Euro
Baubeginn: Frühjahr 2024
Grundsteinlegung: 01.07.2024
Fertigstellung: voraussichtlich 3. Quartal 2026
Anzahl der Geschosse: zwei
Grundfläche: 48,45 mal 42,15 Meter
Isolationshaus
In dem dreigeschossigen Isolationshaus werden 44 Krankenzimmer mit insgesamt 112 Betten eingerichtet. Davon werden sechs Zimmer mit zwölf Betten barrierefrei sein. Jedes Krankenzimmer erhält eine eigene Nasszelle. Das Isolationshaus ist so geplant, dass es bei Bedarf geschossweise unter Quarantäne gestellt werden kann. Es erhält zwei Treppenhäuser, die so dimensioniert sind, dass darüber Personen mit einer Krankentrage abtransportiert werden können.
Alle Bauteile und Anschlüsse werden in Passivhausstandard ausgeführt. Das Gebäude erhält ein Retentions- und Gründach mit einer Photovoltaikanlage. Um die Bauzeit zu verkürzen, wird das Isolationshaus (genauso wie das Schutzhaus) in Modulbauweise errichtet. Im August 2025 waren dafür 39 vorgefertigte Module angeliefert und in anderthalb Wochen auf dem Baufeld zusammengebaut worden.
Angaben zum Isolationshaus
Baukosten: ca. 6,3 Millionen Euro zzgl. Baunebenkosten
Baubeginn: Frühjahr 2025
Fertigstellung: voraussichtlich 3. Quartal 2026
Nutzfläche: 1.040 Quadratmeter
Schutzhaus
Das dreigeschossige Schutzhaus erhält 51 Zwei- oder Vierbettzimmer mit insgesamt 108 Betten. Im Haupteingang befindet sich eine Schleuse, damit ein Sicherheitsdienst den Zugang kontrollieren kann. Im Erdgeschoss wird ein Jugendbereich eingerichtet und der Flur geweitet, damit ein offener Kommunikationsraum entsteht.
Auch die Dachfläche vom Schutzhaus ist als Gründach mit Photovoltaikanlage geplant und alle Bauteile und Anschlüsse werden in Passivhausstandard ausgeführt. Für das Schutzhaus wurden im August 2025 insgesamt 51 vorgefertigte Module angeliefert, die innerhalb von knapp zwei Monaten zusammengebaut worden sind.
Angaben zum Schutzhaus
Baukosten: ca. 6,3 Millionen Euro zzgl. Baunebenkosten
Baubeginn: Frühjahr 2025
Fertigstellung: voraussichtlich 3. Quartal 2026
Nutzfläche: 1.064 Quadratmeter
Angaben zu beiden Modulbauten
Bauherr: Land Schleswig-Holstein
Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
Gewicht eines Moduls: 6,5 bis 11 Tonnen
Rückbau, Neuordnung und Erweiterung der Infrastruktur
- Rückbau der provisorischen Regenversickerung einschließlich der zwei Sickerbecken sowie Neuerrichtung gem. Baufortschritt und Erstellung von Regenversickerungsflächen
- Rückbau, Neuordnung und Erweiterung der Kapazitäten zur Medienversorgung (Heizung, Elektro, Wasser, Löschwasser, Datennetz, Lüftung)
- Rückbau, Neuordnung und Erweiterung des Straßen- und Verkehrsnetzes und der Außen- und Freianlagen
- Verlegen einer neuen Anschlusstrasse für Fernwärme parallel zur Straße Haart
- Rückbau, Neuordnung und Erweiterung der Stellplatzanlagen im Einklang mit dem städtebaulichen Konzept und Errichtung von insgesamt 263 Stellplätzen
Angaben zur Baumaßnahme
Bauherr: Land Schleswig-Holstein
Bauherrenvertretung: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR
Baukosten: ca. 42,6 Millionen Euro zzgl. Baunebenkosten
Baubeginn: Frühjahr 2023
Fertigstellung: in Verbindung mit den weiteren Hochbaumaßnahmen bis 2032
Über das LaZuF
Das Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge ist zuständig für die Aufnahme, Verteilung und Rückführung von Geflüchteten in Schleswig-Holstein. Zudem betreibt es die Zentralstelle für Fachkräfteeinwanderung des Landes, in der Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer*innen in aufenthaltsrechtlichen Fragen unterstützt werden und insbesondere die Visabeschaffung beschleunigt wird. Weitere Informationen unter www.schleswig-holstein.de/lazuf
Pressekontakt
Wolfgang Kossert
Landesamt für Zuwanderung und Flüchtlinge
Telefon: 04321 974-115
E-Mail: wolfgang.kossert[at]lfa.landsh.de
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